AFRIKA
SIMBABWE - MALAWI
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folgende Bildergallerie!
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Der mit dem Regengott fährt
Ich öffne das Garagentor, da steht sie meine
alte GS, unversehrt. Ich hatte sie nach meiner letzten Afrikatour
bei Freunden in Ugandas Hauptstadt Kampala untergestellt.
Hermann kümmert sich um das Service. Diesmal sind auch Freunde
dabei, unser Ziel Johannesburg.
Der Agent am Flughafen erinnert sich noch aus dem Vorjahr an mich.
So sind die Formalitäten schnell erledigt. Und die Motorräder
können ohne Verzögerung zusammengebaut werden.
Neben meinen Freunden ist leider auch ein ungebetener Gast mit dabei.
Der Gott des Regens............. aber dazu später. Die Abfahrt
von der ugandischen Hauptstadt verzögert sich durch einen mehrstündigen
Regenschauer!! Die Luft dampft nach dem Regen,
überall saftig grünes Gras. Wir gleiten vorbei an vielen
Bananenplantagen. Die Menschen auf der Straße winken uns mit
einem erfrischenden Lächeln zu, schön wieder in Afrika
zu sein.
Wir sind unterwegs zur Grenze Ruandas. Das grüne Hügelland
diesseits und jenseits der Grenze wird auch gerne als die Schweiz
Afrikas bezeichnet.
Die Grenzformalitäten am ruandischen Posten sind schnell und
unbürokratisch erledigt.
In der Hauptstadt Kigali feiern wir ein multikulturelles Weihnachten.
Mit einigen chinesischen Reportern und einem kenianischen Vertreter
für Wellblech. Gerhard hat ganz stilvoll einen kleinen Nadelbaum
von zu Hause mitgebracht. Am nächsten Tag kommen wir an einer
Kirche vorbei, in der die Weihnachtsmesse zelebriert wird. Wir werden
sofort in die Kirche eingeladen..
Irgendwie rührend inmitten der Einheimischen zu sitzen und
mit afrikanischen Rhythmen bei
35° C die Messe mitzufeiern. Gerhard stiftet seinen Weihnachtsbaum,
den der Messdiener stolz zur Krippe mit Palmenblättern stellt.
Am Nachmittag wird unsere Fahrt wieder durch einen mehrstündigen
Regenschauer gestoppt.
Wir wissen, dass wir in der Regenzeit unterwegs sind. Freunde von
uns, die hier mehrere Jahre lebten, sagten uns, dass die Regenzeit
immer schwächer geworden sei und es meist schnell wieder auftrocknet.
Nur in diesem Jahr spielt uns das Wetterphänomen El Ninjo einen
Streich.
Die Einheimischen erzählen uns, dass es seit über fünfzehn
Jahren keine so heftige Regenzeit mehr gegeben hat.
Am tansanischen Zoll werden wir mit der Schlitzohrigkeit der Zöllner
konfrontiert. Ein Beamter möchte für das Stempeln der
Carnets 20 US Dollar. Auf meine Frage warum, der Zöllner:"Weil
heute Wochenende ist". Der Zöllner zeigt uns an der Wand
einen vergilbten selbstgeschriebenen Zettel ohne irgendwelche Stempel.
Ein klassischer Fall von "privater" Gehaltserhöhung.
In Gedanken sieht der Zöllner schon die Dollars in seine Tasche
wandern.
Ich bin natürlich nicht bereit ihm eine Gehaltserhöhung
zukommen zu lassen. So frage ich den Beamten ob es hier eine Bank
gibt. Wohl wissend, dass es bei dieser Zollbaracke keine gibt.
Der Zöllner schüttelt den Kopf, ich sage wir haben nur
Traveller Checks und kein Bargeld.
Auf mein Angebot mit der Kreditkarte sieht er etwas verdrossen seinen
Kollegen an, also nichts mit den Dollars.
In der Abenddämmerung erreichen wir ein Dorf, dessen "Hotel"
alles andere als Komfort zu bieten hat. Erst am nächsten Morgen
merken wir, dass es sich hier um ein Hotel der besonderen Art handelt,
überall liegen diverse Gummiartikel herum. Jedem von uns knurrt
der Magen, nur wir haben kein tansanisches Geld. Wir fragen in einem
dieser "Straßenrestaurants" ob wir morgen bezahlen
können. Der Wirt meint das ist kein Problem. "Das solle
mal ein Afrikaner in Europa versuchen".
Unser nächstes Ziel der Tanganjika See. An der Abzweigung zur
Seepiste stoppt uns ein über fünf Stunden dauernder Wolkenbruch.
Wir versuchen die Piste, aber nach wenigen hundert Metern müssen
wir stoppen. So aufgeweichte Lateritpisten sind wie Glatteis und
die Reifen haben keinen Grip mehr.
Wir drehen um. So können wir die 450 Kilometer in den nächsten
Tagen nicht bewältigen,
um rechtzeitig die Fähre in Kigoma am Tanganjika See zu erreichen,
schade!
So beschließen wir die Route zu ändern. Quer durch Tansania
um dann von der Küste aus Malawi zu erreichen. Aber schon nach
200 Kilometer müssen wir wieder stoppen. Die örtlichen
Informationen sind nicht aufbauend. Die ganze Region ist überschwemmt.
Lkws stehen schon tagelang, der Victoriasee ist aus seinen Ufern
getreten. So können wir auch nicht entlang des Sees nach Kenia.
Also, den ganzen Weg über Ruanda und Uganda zurück nach
Kenia, das bedeutet einen Umweg von über zweitausend Kilometern.
Am nächsten Tag brennt die Sonne wieder unbarmherzig auf uns
herab. An der Abzweigung zum Tanganjika See überlegen wir kurz,
noch ein Versuch. Die ersten Kilometer führt die Piste durch
den Dschungel, noch immer sehr zähes vorankommen. Als die Piste
dann ins offene Grasland übergeht, wird der Untergrund trockener.
Wir versuchen schnell voranzukommen um in zwei Tagen die Strecke
zu bewältigen, immer mit der Angst im Nacken vor neuerlichen
Regenschauern. Teilweise steht die Piste noch unter Wasser, hier
muss sich immer einer opfern und vorgehen und die Untiefen ausloten.
Bei über dreißig Grad im Schatten ist es erträglich,
wenn die Stiefel volllaufen. Probleme haben vor allem Lkws, teilweise
graben sie sich bis über die Ladefläche im weichen Untergrund
ein, um dann tagelang die Piste für andere Autos zu blockieren.
Nach zwei Tagen geschafft, die Hafenstadt Kigoma ist erreicht.
Der Tanganjika See zählt zu den tiefsten Seen der Welt. Biologen
entdecken in ihm immer noch unbekannte Lebewesen. Als wir uns am
Hafen zum Verladen anstellen, können wir gerade noch unser
Gepäck in die Kabinen bringen. Und schon geht wieder ein mehrstündiger
Regenschauer nieder. Das Beladen des Schiffes dauert mehrere Stunden,
für uns ein Schauspiel. Muskulöse Männer mit nacktem
Oberkörper und Schweißperlen auf der Stirn schleppen
riesige Säcke Trockenfisch an Bord. Dazwischen quetschen sich
Frauen mit Körben auf den Köpfen, Kindern am Rücken
über die Gangway.
Dann sind endlich wir an der Reihe, nur ein Haken, zwischen der
Fähre und uns liegt noch ein anderes Schiff. Der Ladekran ist
zu kurz, die Gangway zu schmal. So muss mit dem Schiffskran die
Gangway von der Fähre auf das Tankschiff gehoben werden. Zentimetergenau
fädeln wir unsere Bikes durch das Geländer der Gangway
auf das Tankschiff, wo sie der Kran an Bord hievt.
Zwischen Tonnen von Trockenfisch werden unsere Bikes eingeklemmt.
Die nächsten drei Tage wird uns der Fischgeruch Tag und Nacht
verfolgen. Unterwegs sind wir mit MF-Liemba, die im ersten Weltkrieg
von den Deutschen hier zusammengebaut wurde. Nicht gerade beruhigend,
wenn man erfährt, dass das Fährschiff schon zweimal gesunken
ist.
Auf der Fähre sind auch hunderte von Menschen, die in Kigoma
zum Einkaufen waren und nun nach Hause fahren. Die meisten Dörfer
am See haben keine Straßen, so ist das wöchentliche Boot
die einzige Verbindung mit Kigoma. Die Dörfer haben auch keine
Anlegestege, so bleibt die Fähre draußen am See stehen.
Aus den Dörfern kommen die Menschen mit Einbäumen und
allen möglichen Booten um die Fahrgäste abzuholen. Dabei
gibt es auch so manche Rangelei und immer wieder passiert es, dass
eines der Boote kentert.
Sambia zeigt sich uns noch als sehr ursprünglich.
Die Hütten zieren schöne Wandmalereien und tragen noch
kaum Wellblech, im Gegensatz zum anderen Afrika.
Unser Plan, von Sambia nach Nord-Malawi zu gelangen, scheint unter
keinem guten Stern zu stehen. Die Nacht verbringen wir in einem
Guesthaus, das von einem Lehrerpaar betrieben wird. Dort erhalten
wir die Hiobsbotschaft, dass sämtliche Brücken in Nord-Sambia
von den Regenfällen weggerissen worden sind. Wir lassen alle
den Kopf hängen, denn so müssten wir unseren Plan, Malawi
von Nord nach Süd zu durchqueren, ändern (wie sooft vorher).
Der Lehrer muntert uns auf, es gibt eine Ponton Brücke, die
können wir bei der Polizei erfragen.
Der Hoffnungsschimmer währt nur kurz. Am nächsten Tag
am Polizeiposten sagt man uns auch, diese Behelfsbrücke ist
weggerissen. Also bleibt uns nichts anderes über als ganz Sambia
über die Hauptstadt Lusaka zu durchqueren. Wir brechen auf
in den Süden. Am frühen Abend braut sich über unseren
Helmen erneut ein Gewitter zusammen und weit und breit keine Unterkunft
zu finden, es wird finster. An einem Getränkestand zeigen uns
Sambianer in der Ferne einen Lichtschimmer, eine Farm mit Guesthaus.
Wir finden die Abzweigung (versteckt hinter Buschwerk).
Die verschlammte Zufahrt mit ihren Wasserlöchern verlangt volle
Konzentration. Immer wieder tauchen im tanzenden Scheinwerferkegel
glühende Augen, von Tieren im Busch auf. Endlich, die Farm
ist erreicht. Die Farmerfrau weist uns die Zimmer zu. Im Farmhaus
ist der Tisch schon gedeckt und im Handumdrehen liegen saftige Steaks
auf den Tellern. Dazu gibt es verschiedenes Gemüse und immer
wieder wird nachgebracht; bis wir nicht mehr können. Von Zentral-Sambia
könnte man nur durch einen National Park nach Malawi gelangen,
aber der ist für Motorräder tabu. Auf der Straße
in den Süden kommen wir uns vor wie auf einem Highway im amerikanischen
Mittelwesten. Bei dieser Monotonie wäre ein Tempomat für
unsere Bikes eine feine Sache. Nach dieser Monotonie endlich eine
Rechtskurve. Dieser Schwenk nach Westen führt uns in einer
Schleife einige hundert Kilometer in die Hauptstadt Lusaka.
Von der Hauptstadt wieder nach Osten Richtung Malawi. Bikertreff,
zwei Schweizer kommen uns entgegen, der eine hat auf seinem Motorrad
einen überdimensionalen Rammschutz montiert. Damit hätte
er wohl bei Elefanten Querverkehr kein Problem. Das verleitete ihn
nur mit kurzer Hose und Sandalen zu fahren. Grenzenloser Leichtsinn,
wo doch hier urplötzlich aus dem Busch alles mögliche
wie Kuh. Ziege u.s.w. auftauchen kann. Es dämmert bereits und
wir finden noch immer kein Quartier. Zu allem Überfluss hat
Gerhard noch einen Platten. Der Schlauch ist schnell gewechselt,
innerhalb kurzer Zeit ist es finster. Wir können nicht einmal
unsere Zelte neben der Straße aufstellen denn der Busch ist
zu dicht. So tasten wir uns zu zweit nebeneinander fahrend mit aufgeblendeten
Scheinwerfern durch die laue Nacht. So können wir die Straße
besser ausleuchten um rechtzeitig unbeleuchtete Karren und Schlaglöcher
zu sehen. Endlich ein Dorf mit einem staatlichen "Hotel".
Im Restaurant reicht uns der Kellner eine üppige Speisekarte.
Bei der Bestellung müssen wir aber feststellen, dass es im
Endeffekt sehr viel "no have" gibt. Schlussendlich bleibt
nur noch "Chicken" übrig.
Endlich erreichen wir die Grenze zu Malawi. Bis
vor wenigen Jahren war die Einreise nach Malawi nicht so einfach.
Der damalige Präsident Banda führte ein strenges Regime
mit
" Zucht und Ordnung". Männer mit langen Haaren konnten
erst dann einreisen, wenn sie sich beim Grenzfriseur eine standesgemäße
Frisur scheren ließen. Auch für Frauen gab es Hürden.
So wurde ihnen die Einreise in Hosen verboten. Am Flughafen gab
es ein besonderes "Service". Eine uniformierte Sittenwächterin
begleitete die Frauen in eine Umkleidekabine, damit sie die Hose
gegen einen Rock tauschen konnten.
Diesmal wollen die Grenzbeamten nur 10 Dollar "Einreisegebühr".
Leider haben wir wieder kein "Bargeld",sondern nur Traveller
Checks. Wir fragen nach der Bank zum Wechseln, wohl wissend, dass
es hier keine gibt. Und so wurde es wieder nichts mit der Aufbesserung
ihres Gehaltes.
Malawi, bekannt durch seinen riesigen See, der sich mit über
fünfhundert Kilometer fast durch das gesamte Land zieht. Die
in ihm lebenden Buntbarsche sind auch ein Exportgut und in vielen
heimischen Aquarien zu finden. Von der Hauptstadt Lilongwe nehmen
wir eine Abkürzung über die Berge um so schneller an den
See zu gelangen. Diese Entscheidung sollte sich alsbald als falsch
herausstellen. Denn die Bergpiste ist durch die vorangegangenen
Regenfälle aufgeweicht. Dies kostet uns wieder viel Zeit. Den
See schon vor Augen überqueren wir eine Asphaltstraße
um dann sogleich wieder auf einer Piste zu landen.
Es dämmert und der See ist noch immer nicht erreicht. In einem
Dorf versuchen wir eine Unterkunft zu bekommen.
Diese Entscheidung sollte sich am nächsten Tag als richtig
herausstellen! Das Abendessen besteht aus einer Art Brot (sieht
aus wie unsere Buchteln nur leider ohne Vanillesauce) und lauwarmen
Cola. Das Problem war noch die Unterkunft, hier gibt es kein Hotel!
So fragen wir den "Chief", der gerade im Hof mit seinen
Frauen und Kindern ein gemütliches Schwätzchen hält.
Welch Ehre wird uns zuteil, wir dürfen auf der "Terrasse"
seiner "Residenz" unsere Zelte aufstellen.
Am nächsten Tag, einen Kilometer nach dem Dorf, stehen wir
vor einer kaputten Brücke. Daneben ein Overlandertruck, die
Leute erzählen uns sie wollten das Hindernis umfahren, dabei
sind sie im Morast versunken. Sie mussten fünf Tage warten
bis ein Traktor den Truck aus dem Morast zog. Die "Umfahrung"
war auch bei Tageslicht kein Honiglecken.
Endlich erreichen wir den See bei Cape Mac Clear. Wir glauben uns
in die Karibik versetzt, feinkörnige Sandstrände, kristallklares
Wasser und eine leichte Brandung. Hier verbringen wir einige Tage
mit süßem Nichtstun und genießen den schmackhaften
Cat-Fisch. Aber Vorsicht, das Baden ist nicht überall ungefährlich.
Nicht wegen Krokodile oder gefährlicher Fische. Der Malawi
See war bis vor einigen Jahren eines der letzten Bilharziose freien
Gewässer Afrikas. Diese kleine Larve hält sich hauptsächlich
an bewachsenen Ufern auf, an Sandstränden droht keine Gefahr.
Nach einigen Ruhetagen brechen wir auf in den Norden Malawis. Eine
steinige Piste windet sich hinauf nach Livingstonia. Die Missionsstation
wurde im vorigen Jahrhundert vom schottischen Arzt Dr. Laws gegründet.
Denn der See war damals eine Malaria Hölle, aber auf 1600 Metern
war diese Krankheit kaum zu finden. Die Steinbauten des Dorfes wurden
nach schottischem Vorbild erbaut. Bei klarer Luft genießen
wir den Ausblick über den See, der uns hier als kleines Meer
erscheint.
Bei Zuwurufu besichtigen wir eine der letzten Hängebrücken
aus Lianen. Früher gab es diese Brücken im Norden häufig,
leider sind sie dem Verfall preisgegeben. Wir betreten diese wackelige
Konstruktion, unter uns der reißende Bach. Aber schon nach
wenigen Metern kehren wir wieder auf den festen Boden zurück.
Malawi ist auch bekannt für seine Schnitzereien aus Ebenholz,
allen voran die Häuptlingsstühle. Vorbei an Kassava Feldern
und Bananenplantagen gleiten wir Richtung Süden. Immer wieder
stoppen wir an Straßenmärkten um uns an äußerst
schmackhaften Früchten zu laben. Auch so manche "Spezialität"
wird angeboten wie frittierte Raupen, Heuschrecken, .... nur das
traf nicht gerade unsere Geschmacksrichtung. Für die Bevölkerung
sind diese Delikatessen, wichtige Protein Spender.
Im Süden des Landes unternehmen wir eine dreitägige Trekkingtour
in die Mulanje Berge. Unser Führer Sambibwa, bringt uns auf
ein Plateau auf über 2000 Meter, das als Forstgebiet genutzt
wird. Die Männer des Dorfes verdingen sich als Holzträger.
Sie balanzieren auf ihren Köpfen die frisch geschnittenen,
bis zu fünf Meter langen Bretter ins Tal. Und das für
nur umgerechnet "vierzehn Schilling" pro Tag.
In Blantyre besorgen wir uns die Transitvisa für Mocambique.
Wir befahren den Te'te' Korridor, dieser Abschnitt war während
des Bürgerkrieges die einigermaßen sicherste Verbindung
nach Simbabwe.
Mit Simbabwe empfängt uns ein modernes Afrika.
Ich bin verwundert, die Hauptpisten tragen Straßennamen und
sind gut gepflegt. Über Mutare erreichen wir den Chimanimani
National Park. Die Chimanimani Berge liegen an der Grenze zu Mocambique.
Eine wunderschöne Trekkingtour führt uns auf den höchsten
Gipfel dieser Berge, den Mount Binga (2436 Meter). Der allerdings
schon jenseits der Grenze in Mocambique liegt. Vorbei an riesigen
Tabakplantagen erreichen wir die Hauptstadt Harare. Eine Tabakversteigerung
ist auch für einen Nichtraucher interessant, da der Rohtabak
angenehm duftet. Am Stadtrand liegen die "Balancing Rock's"
bizarre Felsformationen die wie von Riesen aufgetürmt scheinen.
Unsere Route führt in den Norden durch Farmland zum Kariba
See.
Mit über 280 km zählt er zu den längsten
Stauseen der Welt. Leider wird es nichts mit einer gemütlichen
Schiffsreise, da die Fähre derzeit wegen Service außer
Betrieb ist. So bleibt uns nur eine kleine Lastenfähre, die
Diesel zu einer Lodge in der Umgebung transportiert. Außerdem
befährt sie nur das erste Drittel des Sees. Wir quetschen unsere
Maschinen zwischen die Dieseltanks.
Nach kurzer Zeit merke ich, dass Wasser über die Laderampe
in die Fähre läuft. Der Kapitän beruhigt mich und
erklärt, hinten habe das Schiff ein Loch wo das Wasser wieder
abläuft. Nebenbei bemerkt, rund um uns leben an die 25000 Krokodile
im See.
Unsere Fähre zieht gemütlich dahin, am Ufer tauchen schon
die ersten Elefanten von Bumi Hill auf. Im Dorf an der Anlegestelle
gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit. So müssen
wir weiter zur Bumi Hill Lodge fahren, wir hoffen diese noch vor
der Dunkelheit zu erreichen.
Die löchrige Piste zieht sich durch den Busch. Plötzlich
steht ein riesiger Büffel vor mir, auch neben uns im Unterholz
eine ganze Herde. Wir geben Vollgas und brausen davon. Kurz vor
der Lodge treffen wir auf ein Safari Auto, von dem aus Elefanten
beobachtet werden. Nach einer komfortablen Nacht, brechen wir im
Morgengrauen auf zu einer Safari. Schon nach kurzer Zeit sehen wir
die ersten Löwen. Der Fahrer erzählt uns, dass an der
Stelle, wo wir gestern seinen Wagen getroffen hatten eine ganze
Löwengruppe hinter uns im Busch lag!
Unsere Bedenken für den kommenden Aufbruch werden zerstreut.Der
Ranger meint, kein Problem, wir würden mit den Motorrädern
sowieso jeden Löwen verscheuchen.
Die Piste südlich des Kariba Sees hat es in sich, immer wieder
müssen wir durch Schlammlöcher und tiefen Sand. Was natürlich
den einen oder anderen Sturz zufolge hat. Das Aufstellen der Bikes
artet in schweißtreibende Schwerstarbeit aus. Aufgrund unserer
Transpiration machen wenigstens die lästigen Tse Tse Fliegen
einen Bogen um uns.
Afrikas Tierwelt ist auch immer präsent, neben vielen Gazellen
treffen wir immer wieder auf Überreste einer Elefantenmahlzeit.
Raus aus dem Busch, hinein ins "High Life", wir haben
die Victoria Fälle erreicht! Hier wird einem alles geboten,
Rafting, Kanutouren durch die Schluchten des Sambesi und vieles
mehr. Die ganz Verwegenen stürzen sich in die über hundert
Meter tiefe Schlucht von der Brücke, Bungee Jumping. Am imposantesten
sind aber nach wie vor die Victoria Fälle. In der Sprache der
Shona Mosi- oa -Tunya "donnernder Rauch" genannt. Die
sich auf einer Länge von eineinhalb Kilometern über hundert
Meter in die Tiefe stürzen. Die wahre Dimension der Fälle
erkennen wir erst bei einem Helikopter Rundflug.
Nach diesem Ausflug ins touristische Simbabwe geht es wieder in
den Busch. Auf der Zufahrt in den Hwange National Park Querverkehr,
Elefanten stehen vor uns auf der Straße. Ein faszinierendes
Gefühl auf dem Bike zu sitzen und zwanzig Meter vor dir ziehen
gemächlich die grauen Riesen vorbei. Mit unseren Motorrädern
dürfen wir nur bis ins Main Camp fahren, hier gönnen wir
den Bikes einige Ruhetage. Vom offenen Jeep aus genießen wir
die afrikanische Tierwelt.
Südlich von Bulawayo erreichen wir den Matopos
National Park. Der Park besticht wieder mit seinen eigentümlichen
Felsformationen und Höhlen mit Felszeichnungen der San (Buschmänner).
Am höchsten Punkt liegt der "View of the World".
An dieser Stelle liegt das Grab von "Cecil B. Rhodes"
dem Gründer des damaligen Rhodesiens. Aber das imposanteste
sind die Breitmaulnashörner (White Rhino). Wir nähern
uns den Rhinos bis auf wenige Meter. Aber nicht im schützenden
Auto, sondern mit dem Pferd. Der Ranger erklärt uns, dass die
Ausdünstung der Pferde stärker ist als die des Menschen
(der hätte uns nach der Seepiste riechen sollen). So können
sie uns nicht riechen. Da sie auch schlecht sehen, können die
Rhinos uns nicht wahrnehmen. Eine imposante Szenerie wie diese urzeitlichen
Kolosse so vor einem friedlich grasen. Leider fallen immer noch
Rhinos Wilderern zum Opfer. Denn viele Asiaten glauben immer noch,
dass das zerriebene Horn ihre Potenz fördere.
Weiter gegen Süden, treffen wir ein holländisches Paar
mit ihren Bikes. Die Beiden haben
zu Hause alles verkauft.
Seit über einem Jahr sind sie nun über den Nahen Osten
durch Ostafrika nach Namibia unterwegs. Von dort wollen sie im nächsten
Jahr über Australien, Indien, China..... was sind dazu im Vergleich
unsere sechs Wochen!
Ein immer noch ungelöstes Rätsel sind
die Ruinen von Great Simbabwe. Noch heute sind sich die Forscher
nicht einig wer dieses Bauwerk aus Steinen errichtete. Denn zur
damaligen Zeit waren in dieser Region solche riesige Steinbauten
unüblich. Faszinierend wie diese handbehauenen Steine fast
fugenfrei übereinander geschichtet wurden. Eine gewisse Mystik
umgibt uns als wir durch den riesigen Steinwall in den Innenhof
treten. Wer mag hier residiert haben? Was waren die Beweggründe
der damaligen Herrscher diese Anlage erbauen zu lassen?
Wir verlassen diesen geheimnisvollen Ort, unser nächstes Ziel
die Grenze zu Südafrika. Mit Wehmut lassen wir Simbabwe mit
seinen vielen netten Menschen hinter uns. In Südafrika schlägt
uns eine gewisse Distanz der schwarzen Südafrikaner entgegen.
Das Misstrauen dem Weißen gegenüber, zeugt von den Nachwehen
einer jahrelangen Appartheit Politik.
In Johannesburg ist Endstation, die Motorräder
müssen verpackt werden. Für meine Maschine bedeutet dies
nach einigen Jahren in Afrika, endlich wieder die heimatliche Garage
zu sehen.
Mit einer gewissen Melancholie nehme ich Abschied nach vielen schönen
Reisen vom Schwarzen Kontinent.
Auf zu neuen Zielen !
INFO
Reisezeit: Dezember - Jänner
Allgemein: Empfehlenswert Wasserfilter, Zelt:
Innenzelt des öfteren auch aufs Bett gestellt, (Insektenschutz)
Medizin: Malariaprophylaxe Lariam, Hepatitis A+B
(Twin Rix) Verb. Mat.
sterile Spritzen u. Kanülen. Durchfall: Tannalbin, Imodium,
Schmerztabletten, Salbe gegen Verstauchungen, Heil und Wundsalbe,
Augentropfen
Motorrad: BMW R 80G/S Bj. 1988 Km. dzt. 109 600
Tankreichweite ca. 250 Km ausreichend.
Benzinqualität und Versorgung in allen Ländern relativ
problemlos.
Formalitäten:Carnet de passages f. Motorrad
(Öamtc o. Arbö)
Visa: Uganda: für EU Bürger nicht erforderlich
Ruanda: problemlos an der Grenze od. in Kampala USD 30,-
Tansania: Tansanische Botschaft Bonn
Sambia: Permanent Mission of the Republic of Zambia, Genf
Malawi: Konsulat d. Rep. Malawi Saarplatz 17, 1190 Wien
Mocambique:In Blantyre innerhalb eines Tages
Simbabwe: Seit 1999 30,- USD an der Grenze
Südafrika: nicht erforderlich
Landkarte: Michelin 955
Sprache: Ruanda: Französisch, im Norden auch
Englisch
Mocambique: Portugisisch
Alle übrigen Länder, Englisch
Literatur: Lonely Planet
Unterkünfte:Kleine Hotels gibt es auf der
ganzen Strecke. Simbabwe hat zu niedrigen Preisen
hohen Standard zu bieten.
Sicherheit: Die Situation in Afrika ändert
sich laufend. Am besten Infos bei den österreichischen. Vertretungen
in den jew.Ländern einholen. Am Land keine Probleme, in größeren
Städten wie Johannesburg - Vorsicht!
Geld: US Dollar in Scheck u. bar, teilw. Credit
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