'' Ihr müsst verrückt
sein, wie kann man als Tourist in den Iran fahren, noch dazu per
Motorrad und mit der Freundin am Sozius !'' Nichts als ungläubiges
Staunen über unseren Reiseplan.
Wie kommt man auf die Idee in den Iran zu reisen. Wir haben eine
Einladung zum Grillen. Freunde von uns sind beruflich in Pakistan
tätig und sie luden uns ein. Man käme auch bequemer, als
mit dem Motorrad nach Pakistan. Aber wir wollen uns auch den unbekannten
und vor allem "verkannten Iran" ansehen.
 
Ende April ist es soweit, mit einem befreundeten Paar aus Berchtesgaden
fahren wir von Venedig per Fähre nach Izmir. Von dort führt
die Route über die Berge Ostanatoliens zur iranischen Grenze.
In Izmir werden wir von frühlingshaften Temperaturen begrüßt.
Unsere Bikes tragen uns durch wunderschöne Täler vorbei
an blühenden Bäumen. Von den Gipfeln blickt noch der Winter
mit seinen Schneefeldern auf uns herab. Nicht ahnend, dass wir mit
ihm noch eine unangenehme Begegnung haben werden. Wir verbringen
einige Tage in Göreme. Faszinierende Landschaft, diese Tuffsteinformationen.
In vorchristlicher Zeit hackten die Menschen Wohnhöhlen in
den weichen Stein. Einige dieser Wohnungen werden heute noch benützt.
Auch unterirdische Kirchen mit Wandmalereien befinden sich in diesen
Höhlensystemen. Am Campingplatz lassen wir uns vom Besitzer
mit türkischen Köstlichkeiten verwöhnen. Auch der
Rotwein aus der Umgebung ist nicht zu verachten.
Auf schier endlosen Geraden brummen unsere Bikes weiter Richtung
Osten, vorbei an alten Karawansereien.
Bei Bingöl merke ich, dass der Kardan Öl verliert, der
Dichtring ist beschädigt. In Ostanatolien ist natürlich
der geeignete Dichtring nicht aufzutreiben. So muss improvisiert
werden. Der Besitzer einer Mopedwerkstätte hilft uns. Nachdem
ich bezahlen will, lehnt dies der Besitzer ab und wünscht uns
eine gute Weiterreise. Nach Bingöl beginnt es zu gießen
wie aus Kübeln. Unser Hotel hat alles andere als Komfort zu
bieten. Das Wasser tropft von der Decke, so verkriechen wir uns
ausgefroren in unsere warmen Schlafsäcke. In den Bergen überrascht
uns ein Schneesturm, zwanzig Zentimeter Neuschnee verwandeln die
Passstraße in eine gefährliche Rutschbahn.
Die Stollenreifen krallen sich durch den Schnee. Aber hin und wieder
rutschen wir doch weg. Die Straße in den Bergen ist zwar breit,
aber es gibt keine Leitschienen. So besteht immer wieder die Gefahr
in über hundert Meter tiefe Abgründe zu stürzen.
Durch das wiederholte Aufstellen unserer Motorräder kommen
wir trotz der wenigen Plusgrade gehörig ins Schwitzen. Die
nächste Hürde am Van See, Überschwemmung! Aufgrund
der Schneeschmelze ist die Uferstraße teilweise knietief unter
Wasser gesetzt. Weil ich nicht weiß wie tief es wird, fahre
ich mit gehörigem Schwung durch. Das war etwas zuviel des Guten.
Denn eine Welle schwappt über das Luftfiltergehäuse und
setzt es unter Wasser. Also wieder Werkzeug auspacken, Luftfiltergehäuse
von Schlamm und Wasser befreien. Zum Glück hat der Motor noch
kein Wasser angesaugt, denn das hätte kapitalen Motorschaden
bedeutet. Der Schneehölle entronnen, erreichen wir heil nach
einer Woche die Grenze zum Iran.
 
Beim türkischen Zoll geht die Abfertigung schleppend vor sich,
die haben heute scheinbar keine Lust!
Wider Erwarten freundlicher Empfang durch die iranischen Zöllner.
Der detaillierten Pass u. Visa Kontrolle folgt die strenge Weisung
der Zöllner: Die Freundinnen müssen Rock und Kopftuch
tragen. Den Rock
(" Über der Motorrad-Kluft!") auch am Bike. Selbst
für Touristinnen gibt es hier keine Ausnahme!
Am Anfang ist diese Verkleidung etwas unbequem,
aber mit der Zeit gewöhnen sie sich daran.
"Andere Länder andere Sitten" !
Sieht für uns Männer lustig aus, wenn unterm Rock die
klobigen Enduro Stiefel hervorlugen. Selbst die Iranerinnen riskieren
oft einen verwunderten Blick auf diese scheinbar neue Schuhmode.
Problem im ersten Hotel, da wir nicht verheiratet sind wendet sich
der Hotelier an die Polizei, die entscheidet Koran - konform. Wir
müssen die Nacht getrennt verbringen. Bevor wir schlafen gehen,
warnt uns der Wirt. Wir sollen in der Nacht keinesfalls zu den Mädchen
gehen. Denn wenn die Polizei kommt und kontrolliert, bekomme "
Er und wir große Schwierigkeiten".
Ab diesem Zeitpunkt sind wir "verheiratet".
Es ist nicht immer leicht ein Hotel zu finden, so schlafen wir einmal
in einem Rasthaus an der Straße. Die Motorräder werden
im Restaurant auf schönen Fliesen neben den Tischen geparkt.
Das ist für die Männer dort selbstverständlich. Die
Männer sind sogar so freundlich, sie räumen ihr Zimmer
aus und geben uns zu verstehen, wir sollen unsere Schlafsäcke
für die Nacht hineinräumen. Die Männer sprechen hier
kein Englisch, wir leider auch nicht die Landessprache "Farsi".
Aber die Unterhaltung mit Händen und Füßen klappt
auch so ganz gut.
Vorbei an 3000 ern fahren wir nach Tabriz. Dort verlängern
wir unser Transitvisa (5 Tage Gültigkeit).
Der Beamte dort ist auch sehr freundlich, während der Formalitäten
lässt er uns Tee servieren.
Die Hauptstadt Teheran liegt am Fuße des Elburz Gebirges (über
5200 m) mit einem Höhenunterschied von 1200 Metern im Süden
und 2000 Metern im Norden. Unser Hotel liegt gleich neben dem Khomeini
Platz. Der Besitzer meint am sichersten sind die Motorräder
im Hof aufgehoben. In Ermangelung einer Hofeinfahrt fahren wir durch
die Hotelhalle, vorbei an der Rezeption in den Hof. Ein Problem
war das Ausparken, denn der Hof liegt vier Stufen tiefer.
"Fürchterlich" ist das Verkehrschaos in der iranischen
Hauptstadt. Einmal weist mich sogar ein Polizist gegen die Einbahn
ein, hier völlig normal (gilt scheinbar für alle Motorräder).
In Teheran beginnt der Kardan wieder Öl zu verlieren. Da Teherans
Polizei BMW Motorräder fährt, muss es auch eine Werkstätte
geben. Ein Junge mit seinem Moped lotst uns durch das Verkehrschaos
zu einer Werkstätte, versteckt in einem Hinterhof. Der Chef
Fayadan Afkari nimmt sich gleich persönlich meines Problems
an. Aber leider, der Dichtring der Polizeimotorräder ist zu
klein. So muss ein weiteres Mal improvisiert werden. Wiederum die
Frage was ich zu bezahlen habe. Fayadan lehnt ab, er würde
keinen Rial von mir nehmen.
Er sagt "Du bist Gast in meinem Land "!.
Die Gastfreundschaft die wir hier im Iran erleben
ist für einen Mitteleuropäer beschämend.
Wir müssen so manche Einladung leider auch ablehnen. Denn sonst
hätten wir noch zwei Wochen länger Urlaub gebraucht. Beeindruckend
in Teheran der Palast des Schah mit seinen Reichtümern. Die
Pelze von Farah Diva liegen noch umher, ebenso ihre teuren Schuhe,
diverses Porzellan u.s.w. Riesige Teppiche, der größte
mit "120 Quadratmetern".
Überall werden wir freundlich empfangen im
Basar oder in der Moschee.
Südlich von Teheran wollen wir das Mausoleum von Ayatollah
Khomeini besuchen. Kein Problem sagt man uns, auch wenn wir keine
Moslems sind. Moscheen dienen auch als Kommunikationszentrum. Hier
sitzen Familien zusammen beim Mittagsmahl. Während auf der
anderen Seite die Gläubigen vorm Schrein des Ayatollah beten.
Kurz vor Qom treffen wir fünf Belgier mit ihren Motorrädern
aus Indien kommend, sie sind mit Royal Enfield unterwegs.
Die Enfield's haben sie im Werk im südindischen Madras gekauft.
Und waren damit schon neun Monate Richtung Heimat unterwegs. Was
sind dagegen unsere fünf Wochen!
In der Heiligen Stadt Qom, sind wir sofort von hunderten neugierigen
Pilgern umringt, wir können nicht einmal absteigen. Unsere
Motorräder erregen großes Aufsehen. Im jetzigen Iran
sind Motorräder mit über 125 ccm verboten.
Vor einigen Jahren wurde von einer schweren Maschine aus, ein hochrangiger
Mullah erschossen. In so manch einer Garage stehen heute noch alte
Gold Wing`s, Harleys, diverse Nortons, BMW, u.s.w. herum.
So manchem Oldtimerfreak bei uns, würden hier die Augen übergehen.
Am Abend brausen manchmal die Besitzer schnell die Straße
hinauf und hinunter. Um dann sofort wieder in der Garage unterzutauchen,
bevor die Polizei kommt.
Auch Fayadan aus Teheran zeigte mir voll Stolz seine "Pan European",
er darf aber legal fahren, denn er besitzt eine Sondergenehmigung
der Polizei. Dabei wäre der Iran der Bikerhimmel schlechthin.
Vor allem der Benzinpreise wegen, Super kostet "25 Groschen",
Diesel gar nur "9 Groschen". Das zur Bikerszene im Iran.
Faszinierend in Qom die Grabmoschee von "Hazrat e Fatimah al
Masumeh" der Schwester des Achten Imam Reza. Mit ihrer goldenen
Kuppel und dem typischen blauen Kachelmuster des Iran schon von
weitem sichtbar. Bekannt ist die Stadt auch für ihre berühmten
Seidenteppiche.
Esfahan, ist die Hälfte der Welt lautet ein altes persisches
Sprichwort. Wenn man die vielen Paläste, Moscheen, Minarette
und Plätze sieht denkt man unweigerlich an dieses Sprichwort.
Faszinierend die Architektur der alten Perser. Deren Einflüsse
man auch heute noch bei uns sehen kann, z.B. im Schloss Schönbrunn.
In Esfahan lernen wir auch den Leiter des "Institutes zur Pflege
der Deutschen Sprache" kennen. Er hatte übrigens in Salzburg
Deutsch studiert, wir werden in die Abendschule eingeladen. Ehe
ich mich versehe wird mir ein Buch in die Hand gedrückt und
schon halte ich eine Deutschstunde. Ein weiterer Höhepunkt
ist die Einladung zur Feier des Geburtstages von Mohammed's Tochter.
Die an diesem Abend in allen Moscheen in Esfahan stattfindet. Die
Männer singen und wir mitten drinnen. Anschließend werden
auch uns Früchte, Kekse und Kakao gereicht. Wir sind gerührt
von soviel Gastfreundschaft die uns hier zuteil wird.
Auf der Weiterfahrt Richtung Süden, nach Shiraz, ein Zeugnis
antiker Kultur im Nahen u. Mittleren Osten. Die Ruinen von Persepolis.
Beeindruckend die Überreste der Persischen Kultur. Hier werden
Erinnerungen an meine Schulzeit wach. Denn damals war ich überhaupt
nicht begeistert von Königen wie Darius u. Xerxes zu lernen.
Und jetzt stehe ich vor deren ehemaligen Palästen.
Die Stadt Shiraz, bekannt durch ihre Rosengärten
u. Parks. Wir besuchen die Mausoleen der bekannten persischen Dichter
Hafez u. Shadi. Diese Mausoleen liegen in schönen Parks, denen
angeschlossen liebliche Teehäuser. Wo wir spontan von zwei
Iranern zum Tee und Eiscreme, der Rosenwasser zugesetzt war, eingeladen
werden.
Nach Shiraz kommen wir über Hochebenen u. Wüsten vorbei
an riesigen Pistazienplantagen nach Kerman. Hier erleben wir wieder
die iranische Gastfreundschaft. Eine Familie lädt uns zu sich
ein, wir werden für einige Tage in dieser Familie wie alte
Freunde aufgenommen.
Das Familienoberhaupt (Ali) nimmt sich sogar am nächsten Tag
frei, um uns den Basar, alte Teehäuser u. Dampfbäder zu
zeigen.
Mit Tränen in den Augen und Umarmungen werden wir von Ali verabschiedet.
Seine Frau deckt uns noch mit Früchten ein.
In einem Rasthaus wollen wir essen, es gibt aber
nur ein paar trockene Kekse. Da holt ein Iraner seinen Kocher aus
dem Auto, macht für uns Tee, dazu reicht er frisches Fladenbrot,
Käse und Orangen!
Vorbei an alten Karawansereien, die leider dem
Verfall preisgegeben sind, erreichen wir die alte Wüstenstadt
Bam. In früheren Jahren war Bam ein Knotenpunkt im inneriranischen
Karawanenverkehr. Heute noch ist die Oase bekannt für ihre
Datteln und Zitrusfrüchte.
Wir lernen Parvic kennen, er spricht perfekt Deutsch. Parvic hatte
in Deutschland studiert. Er erzählt uns auch mit glänzenden
Augen, dass er während dieser Zeit auch einige Male Kärnten
besuchte. Und schwärmte von den hübschen Mädels und
dem guten Wein.
Aber leider darf Parvic das Land nicht mehr verlassen. Den Mullahs
war es ein Dorn im Auge weil er Politik studierte (darüber
haben die ja ihre eigene Auffassung) ihm wurde der Pass abgenommen.
Am Rande der Oase stehen die Ruinen der alten Zitadelle, mit gigantischen
Ausmaßen. Parvic erzählt uns, dass seine Großeltern
noch darin wohnten. Überall wird nach traditioneller Methode
mit Lehm und Stroh restauriert.
Am Abend nimmt uns Parvic mit zum Surchane, einer traditionellen
Sportart. Wo die Männer mit zwei bis zu 12 Kilogramm schweren
Holzkeulen trainieren (eine Art Iranisches Bodybuilding).
Wir sind unterwegs am Rande der Wüste Lut, die Temperaturen
steigen auf über 40° C. Vorbei an riesigen ausgetrockneten
Seen, glauben wir eine Fata Morgana zu sehen. Ein Motorrad, Roman
aus Salzburg, er kommt gerade aus Singapur! In der Wüste stehen
einsame Wachtürme (die passen hier wohl auf damit niemand die
Wüste stiehlt). Die Soldaten winken uns heran, sie wollen mit
uns plaudern, wir sind für sie auf diesem einsamen Posten eine
willkommene Abwechslung. Es folgt wie sooft der obligate Tee. Wir
sind hier auf historischen Spuren unterwegs. Denn 1933 fuhren damals
Max Reisch und Herbert Tichy auf einer "Puch 250" nach
Indien. Zu deren Zeit unter unvorstellbaren Strapazen. Denn Motorrad
und Ausrüstung waren damals noch sehr einfach. Auch die Straßen
im damaligen Persien, wenn überhaupt vorhanden nur Schotterpisten.
Die Straßen im heutigen Iran sind von guter Qualität,
wären auch für eine 1500er Gold Wing kein Problem.
In der Grenzstadt Zahedan sieht man schon an der
Kleidung der Männer den Pakistanisch - Afghanischen Einfluss.
 
Wiederum freundlicher Empfang am pakistanischen Posten. In riesigen
Büchern werden unsere Daten penibelst eingetragen. Der Zollchef
lässt uns indessen Milchtee servieren, der sehr cremig schmeckt.
Hier ist für unsere Freundinnen Strip tease angesagt, sie können
sich der iranischen Verkleidung entledigen. Obwohl Pakistan ja auch
streng islamisch, ist diese Verkleidung hier nicht vorgeschrieben.
In Pakistan ist es mit dem Komfort zu Ende. Denn gleich hinter dem
Grenzbalken dürfte ein riesiges Messer den Asphaltstrang abgeschnitten
haben.
Die Straßen Pakistans sind in katastrophalem Zustand. Wenn
mal Asphalt dann ziemlich löchrig. Im "Zick Zack"
Kurs fahren wir über solche "Emmentaler Highways".
Die ersten 80 Kilometer nur Wellblech, Staub und Geröll. Völlig
verstaubt und durchgeschüttelt erreichen wir das erste pakistanische
Rasthaus. Völlig apathisch hocken die Männer im Schatten,
nur als wir auftauchen ist es mit der Ruhe vorbei. Auch wir verbringen
nun die heißen Mittagsstunden genauso apathisch wie die Einheimischen
im Schatten.
Die Einrichtung in den Rasthäusern ist spartanisch, nur eine
Matte am Boden. Wir müssen uns auch auf den Verkehr umstellen,
ab nun herrscht Linksverkehr.
Auch die Küche ändert sich, die Schärfe
mancher Speisen lässt uns des öfteren nach Luft ringen.
Obwohl wir alle aus derselben Schüssel das Nationalgericht
aus Linsen "Dal" essen, bekommt nur Brigitte schweren
Durchfall. Während der nächsten Wochen kann sie nur Reis
und Tee zu sich nehmen und verliert dabei über 5 Kilogramm.
Erst Zuhause sollte sich herausstellen, dass sie sich eine schwere
Salmonellenvergiftung zugezogen hatte.
In Quetta auf den Märkten herrscht buntes Treiben, Männer
mit wallenden Bärten u. verwegenen Gesichtern. Das Angebot
ist reichhaltig, des öfteren werden uns Kalaschnikows angeboten.
"Very cheep Mister" nur für umgerechnet S 3000,-
zu haben.
Hier werden wir auch konfrontiert mit einem anderen
System der Mengenlehre! Einem Tankwart ist es schwer begreiflich
zu machen, dass in einen halbvollen 40 Liter Tank keine 43 Liter
hineinpassen. Er schwört beim Barte des Propheten an seiner
Zapfsäule kann es sicher nicht liegen.
Auf den Straßen begegnen uns laut hupend bunt geschmückte
Lkws, wahre Kunstwerke! Pannendreiecke werden nicht wie besagt verwendet,
sie dienen zum schmücken der Trucks. Falls mal einer liegen
bleibt, was ja des öfteren vorkommt, dienen meist einige Steine
zur Absicherung.
In einem Dorf bei einer Teepause treffen wir auf das pakistanische
Fernsehen das uns sofort über unsere Abenteuerreise interviewt.
Vorbei an bizarren Bergen und hunderte Kilometer durch die Wüste
Baluchistan's erreichen wir nach fast 8000 Km die Hafenstadt Karachi.
Stundenlang kämpfen wir uns durch das Verkehrschaos von Karachi
um unsere Freunde zu finden. Dort erholen wir uns von der strapaziösen
Anreise. Mit Genuss verzehren wir bei der anschließenden Grillparty
am Strand von Karachi unsere Steaks.
Wir lassen uns treiben durch die verschiedenen Basare. Benommen
von einer Mischung verschiedener Gerüche: Gewürze, Abgase,
Tees, Garküchen, Blumen, Obst, Lärm u. Gestank - nehmen
wir Abschied von Karachi.
Der Hammer zum Abschluss das Einchecken der Motorräder. Volle
zwei Tage schickt man mich von einem Büro zum anderen. Vom
Flughafen zum Zoll, in die Stadt und wieder zurück. Keiner
fühlt sich zuständig, alle sind gerade beim obligaten
Tee. Die Teepausen scheinen hier den ganzen Tag zu dauern.
Dann endlich am zweiten Tag 15 Minuten vor Schalterschluss am Cargoterminal,
"geschafft" im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein Tipp an alle Nachahmer dieser Tour, fliegt
nie euer Bike von Karachi nach Hause (höchstens ihr wollt eure
Nerven strapazieren).
Im Flugzeug ziehen noch die Erlebnisse der letzten
5 Wochen an uns vorbei.
Die vielen netten Menschen und neuen Freunde die uns auf dieser
Abenteuertour einen Einblick in ein "verkanntes Land"
eröffneten.
INFO
Fähre: Venedig - Izmir Abfahrt: Sonntag abends
Ankunft: Dienstag Vormittag, Buchung vor Ort
Benzin: Iran Versorgung u. Qualität gut Preis
25,- Groschen !!!
Pakistan Versorgung o.k. Qualität minder Preis S 8,-
Tankstellennetz ausreichend
Gesundheit: Hepatitis A+B, Malaria Prophylaxe
Resochin, sterile Spritzen u. Kanülen, Schmerztabletten, Imodium
(Durchfall). Heil u. Wundsalbe, Desinfektionsmittel, Verb. Material,
Wasserfilter
Reisezeit: April, May
Karten: Iran: Geo Project Middle East 1: 4 000
000, Pakistan: Nelles
Formalitäten: Carnet de passages f. Motorrad
(Öamtc o. Arbö)
Visa: Iran: Jauresgasse 9, 1030 Wien teilweise lange Wartezeit S
350,-
Pakistan: Hofzeile 13, 1190 Wien S 175,-
Sprache: Englisch
Sicherheit: Iran: Kein Problem
Pakistan: Die Region an der Grenze zu Afghanistan u. den Sind meiden
Geld: US Dollar Scheck u. bar
Literatur: Reiseland Iran - Yvonne Schmitt, Lonely Planet
Pakistan: Nelles Verlag, Lonely Planet
Unterkünfte: Iran: Nicht alle Hotels (meist
sauber) nehmen Ausländer, manchmal mussten wir ein
"Dollar Hotel" nehmen.
Pakistan: Kein Problem, Rasthäuser Standard niedrig.
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